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Methana Magmatic Observational Experiment (MeMaX)

Autorenbild: MULTI-MAREXMULTI-MAREX

von Jan-Phillip Föst


Vulkane ohne echtzeitliche instrumentale Überwachung können nicht detektierte Anzeichen innerer Aktivität aufweisen. Das Methana Magmatic Observational Experiment (MeMaX) untersucht seismische Prozesse auf der Halbinsel Methana, um verborgene magmatische Bewegungen frühzeitig zu erkennen.


Foto von einer Insel mit Wolken
Die Halbinsel Methana im westlichen Saronischen Golf – Teil des südägäischen Vulkanbogens. © Jan-Phillip Föst, 2024

Dort ereignete sich vor 2255 Jahren zuletzt eine Eruption. Seit 2019 erfassen sechs seismische Stationen des National Observatory of Athens und der Universität Patras die seismische Aktivität Methanas. Ergänzend dazu wurden im März 2024 im Rahmen des Projekts MULTI-MAREX 15 zusätzliche Seismometer installiert, um hochauflösend seismische Daten zu gewinnen.


Die mit diesem dichten Netzwerk aufgezeichneten hochauflösenden seismischen Daten sollen ein detailliertes Bild der inneren Struktur des Vulkans und des nördlich gelegenen, untermeerischen Pausanias-Vulkanfelds, ermöglichen. Besonders interessant ist die Detektion seismischer Ereignisse, die potenziell mit Fluidbewegungen oder magmatischen Prozessen in Zusammenhang stehen.


Diese Forschung ist nicht nur akademisch von Bedeutung – sie hat auch eine sicherheitsrelevante Komponente. Methana liegt nur ca. 40 Kilometer von Athen entfernt, der letzte Ausbruch ereignete sich in historischer Zeit um 230 vor Christus. Sollte es dort zu erneuter magmatischer Aktivität kommen, wären möglicherweise nicht nur die Anwohner der Region betroffen, sondern auch die griechische Hauptstadt mit ihrer dichten Infrastruktur.



Sechs Bilder von Forschungsinstrumenten auf einer Wiese.
Installation der Instrumente im Frühjahr 2024: (a) Fundament für bessere Kopplung des Seismometers an den Untergrund, (b) Seismometer in Schutzhüllen verpackt, (c) thermische Isolierung, (d) Gerätebox, (e) zwei getrennte Gruben für Messdatenerfassung und Seismometer, (f) Endkonfiguration der Messstation MM09 mit Solarpanel und Warnschild am GPS-Pfosten. © Jan-Phillip Föst, 2024

Einbindung in Risikovorsorge und Zukunftsperspektiven


Die Untersuchung von Methana und dem Pausanias-Vulkanfeld liefert nicht nur wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über magmatische Prozesse, sondern trägt auch zur Gefahrenbewertung dieser geodynamisch aktiven Region bei. In einem von maritimen Gefahren geprägten Raum wie dem Mittelmeer sind zuverlässige Frühwarnsysteme und ein fundiertes Gefahrenmanagement entscheidend, um Küstengemeinden, kritische Infrastrukturen und Schifffahrtsrouten zu schützen.


Im Rahmen von MULTI-MAREX werden die Forschungsergebnisse mit Entscheidungsträgern aus Wissenschaft, Politik und Katastrophenschutz geteilt. Die hochauflösenden seismischen Daten können dazu beitragen, bestehende Überwachungssysteme zu verbessern und potenzielle Gefährdungen durch vulkanische Aktivität oder seismisch induzierte Tsunamis frühzeitig zu erkennen.



 

 

Zur Publikation:


Föst J.-P., Ritter J.R.R., Evangelidis C.P., Sokos E., Richter N., Reicherter K.R. (2024). Methana Magmatic Observational Experiment (MeMaX) – seismological monitoring of magmatic and tectonic activity in the western Saronic Gulf region, Greece. Annals of Geophysics, 68. https://doi.org/10.4401/ag-9155


Föst J.-P., Richter N., Ritter J. (2024). Methana Magmatic Observational Experiment (MeMaX). GFZ Data Services. Dataset/Seismic Network. https://doi.org/10.14470/6N477343

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