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​Ein Real-Labor für verbesserte Prognose- und Aktionsmöglichkeiten für multiple geomarine Extremereignisse

MULTI-MAREX, koordiniert von Prof. Dr. Heidrun Kopp (GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel), entwickelt ein Real-Labor zur Untersuchung geomariner Extremereignisse wie Erdbeben, Vulkanismus und Tsunamis im zentralen Mittelmeerraum.

Warum machen wir das?

Erdbeben und Vulkanausbrüche sowie die damit verbundenen Tsunamis lösen geomarine Extremereignisse aus, die zu den größten Naturkatastrophen zählen und in Europa vor allem die Küsten des Mittelmeerraums gefährden. Neben dem Verlust an Menschenleben verursachen diese Ereignisse oft erhebliche Schäden in den Küstengemeinden und haben aufgrund der engen touristischen und wirtschaftlichen Verflechtung der Küstenräume und marinen Infrastruktur auch direkte Auswirkungen auf Deutschland. Die Komplexität geomariner Extremereignisse erschwert ihre Vorhersage und den effektiven Schutz vor ihren Folgen. Wir müssen diese Herausforderungen bewältigen, um die langfristige Sicherheit und die Nachhaltigkeit der Küstenregionen zu gewährleisten.

Foto Forschungsschiff Meteor_edited_edit

Unser Ziel

Im Rahmen des MULTI-MAREX-Verbundprojekts wird ein Reallabor in der Ägäis zur Erforschung mariner geologischer Extremereignisse und der damit verbundenen Gefahren eingerichtet, um das erforderliche Handlungswissen für den Umgang mit Georisiken auf verschiedenen Ebenen zu entwickeln. Durch dieses Reallabor wird praxisrelevantes Wissen zur Bewältigung mariner Geogefahren generiert. Wir wenden uns dabei an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Behörden, Küstengemeinden und andere Interessengruppen (Stakeholder), um gemeinsam Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, die den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Küstenregionen fördern. Unser Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Küstengemeinden und deren Bewohnern nachhaltig zu stärken.

Unsere Ziele im Detail: 1. Identifizierung und Erfassung von Gefahrenindikatoren: Untersuchung geologischer Gefahrenindikatoren im zentralen Mittelmeerraum. Nutzung historischer und aktueller Daten, um das Auftreten und die Dynamik von Extremereignissen zu verstehen. 2. Monitoring potenzieller Auslösequellen: Entwicklung intelligenter Sensorarrays und deren Einsatz am Meeresboden zur präzisen Überwachung wichtiger geologischer Signale. Multimodale und hochauflösende Bewertung der Eigenschaften und Strukturen des Meeresbodens und des Untergrundes. 3. Entwicklung von Szenarien für künftige Extremereignisse: Erstellung von Szenarien für mögliche zukünftige Extremereignisse und deren kaskadierende Effekte. Bewertung der potenziellen Auswirkungen auf dicht besiedelte und infrastrukturschwache Regionen. 4. Quantifizierung von Schäden und Verlusten: Analyse der Auswirkungen mariner und küstennaher Georisiken auf Infrastrukturen und Küstengemeinden. Nutzung von Fernerkundungsdaten und feldbasierten Beobachtungen zur Quantifizierung der Schäden. 5. Co-Kreation eines Reallabors: Aufbau eines Reallabors für Küstengefahren im Mittelmeerraum. Integration aller Forschungsdaten zur Verbesserung der Vorhersagefähigkeiten und Frühwarnsysteme. 6. Handlungsempfehlungen und Kommunikation: Entwicklung und Kommunikation von Handlungsempfehlungen für lokale Entscheidungsträger und die allgemeine Öffentlichkeit. Nutzung von Science Cafés und Virtual Reality, um das Bewusstsein für Gefahren zu schärfen und Mitigationsmaßnahmen zu vermitteln.

Forschung bei Nach an Deck 1.JPG

Wie machen wir das?

Wir setzen auf interdisziplinäre Forschung und modernste Technologien, um die Entstehung und die Auswirkungen extremer Ereignisse auf Küstenregionen zu analysieren. Dazu gehören Überwachungssysteme, geologisch-tektonische Modelle und umfangreiche Datenanalysen. Durch die Zusammenarbeit mit Stakeholdern entwickeln wir innovative und effektive Anpassungs- und Minderungsstrategien, die den langfristigen Schutz und die Resilienz gefährdeter Küstenregionen sicherstellen.  Ein zentrales Element ist der Aufbau eines Reallabors für geomarine Extremereignisse im zentralen Mittelmeerraum, das alle Forschungsbereiche integriert, um die Vorhersagefähigkeit zu verbessern.

MULTI-MAREX verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Geowissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Sozialwissenschaften integriert. Wir setzen modernste Technologien zur Datenerfassung und Prozessüberwachung ein, darunter geophysikalische Instrumente, Fernerkundung und numerische Modellierung. Durch die Kombination historischer Daten mit aktuellen Beobachtungen entwickeln wir umfassende Szenarien und Modelle. Ein zentrales Element des Projekts ist die aktive Einbindung von Stakeholdern und die gemeinsame Entwicklung von Lösungen (Co-Kreation), um praxisorientierte und nachhaltige Maßnahmen zu fördern.

Sonnenuntergang auf dem Meer vor der Küste Griechenlands

Erwartete Ergebnisse

  • Gefahrenindikatoren: Identifizierung und Erfassung von Indikatoren für geologische Gefahren.

  • Schadensquantifizierung: Detaillierte Analysen der Schäden und Verluste durch marine und küstennahe Georisiken.

  • Extremszenarien: Entwicklung von Szenarien für zukünftige Extremereignisse und deren kaskadierende Effekte.

  • Reallabor: Etablierung eines Reallabors zur Untersuchung und Bewältigung von Küstengefahren.

  • Handlungsempfehlungen: Konkrete Empfehlungen zur Risikominderung und Erhöhung der Resilienz für lokale Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit.

  • Bewusstseinsbildung: Erhöhung des Bewusstseins und der Bereitschaft zur Risikobewältigung durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen.

Forschungsequipment auf dem Deck der METEOR.JPG

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